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  • Christian Greve 11:47 am 10. August 2012 permalink
    Tags: , , , Verlag   

    Liquid Bookracy – Wir sind Verlag 

    Interview mit BoD-Pressesprecherin Friederike Nielsen

    Individualisiert. Personalisiert. Maßgefertigt ab Auflage Eins. Bereits seit 1997 demokratisiert Books on Demand die tradierten Prozesse in der Produktion von Büchern. BoD bietet Autoren die Möglichkeit, ihre Bücher gedruckt und gleichzeitg als E-Books zu veröffentlichen. Das Besondere: Die gedruckten Bücher werden nicht vorab hergestellt und gelagert, sondern virtuell gespeichert und erst dann produziert, wenn sie bestellt werden. Manch ein Verleger wird sich so ein Szenario erträumt haben – Books on Demand hat es als eines der ersten Unternehmen Wirklichkeit werden lassen. Berechtigt führt BoD daher den europäischen Markt in diesem Segment an.

    Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass BoD als innovative Triebkraft das Seminar Bookshop 2020 unterstützt. Im folgenden Auszüge aus Gesprächen mit Frau Nielsen zum Medium Buch, dem Buchhandel und die Rolle von BoD.

    Christian Greve: Verlag, Druckerei, Buchhändler – was ist BoD eigentlich für ein Unternehmen?

    Friederike Nielsen: BoD ist eine Plattform, über die jeder sein eigenes Buch veröffentlichen kann. Wir stellen den Autoren die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, um ihr Buch in möglichst vielen Kanälen auf den Markt zu bringen. Es gibt keine Vorauswahl, sondern jedes Buch bekommt seine Chance. Über den Erfolg entscheiden dann einzig und allein die Leser.

    Greve: Internationale Big Player wie Amazon, Apple, Microsoft und Google verstärken ihren Einfluss auf die Entwicklung der Buchbranche. Auf welcher Position spielt BoD in dieser Konstellation?

    Friedericke Nielsen

    Friedericke Nielsen

    Nielsen: BoD hat in Deutschland über 80 Prozent Marktanteil im Bereich der digitalen Buchproduktion – unsere Dienstleistungen werden von Tausenden Autoren und mehr als 1.000 Verlagen genutzt. Beiden bieten wir Möglichkeiten an, die Chancen, die in den aktuellen Marktentwicklungen liegen, zu nutzen: Autoren können ihre Bücher schnell, selbstbestimmt und kostengünstig veröffentlichen und gedruckt und als E-Book vertreiben. Dabei beliefern wir den gesamten deutschsprachigen stationären Buchhandel, mehr als 1.000 Online-Buchshops und alle relevanten E-Book-Plattformen. Verlage nutzen unsere Technologie- und Logistikdienstleistungen, um ihre Titel dauerhaft (wieder) verfügbar zu machen und damit neue Umsätze zu generieren, Titel ohne finanzielles Risiko zu veröffentlichen, Prozesse zu optimieren oder völlig neue Geschäftsmodelle umzusetzen. Dank BoD ist es möglich, Titel jenseits des Mainstreams zu veröffentlichen und damit die Vielfalt des Buchmarktes zu fördern und zu erhalten.

    Greve: E-Books lösen vorrangig die Massenware Taschenbuch ab. Sehen Sie das Geschäftsfeld von BoD dadurch bedroht?

    Nielsen: Im Gegenteil: Das Print-on-Demand-Verfahren ist optimal geeignet für kleine und mittlere Auflagen. Wenn also mehr gedruckte Exemplare durch das E-Book ersetzt werden, werden immer mehr Auflagen ein PoD- bzw. BoD-typisches Profil aufweisen. Außerdem stellen wir fest, dass das E-Book das Selfpublishing beflügelt. Selfpublishing ist nicht mehr in erster Linie eine Alternative für Autoren, die sich bei einem traditionellen Verlag nicht durchsetzen können, sondern immer mehr Autoren entscheiden sich ganz bewusst dafür, ihr Buch eigenverantwortlich und selbstbestimmt, also im Selfpublishing, herauszubringen.

    Greve: Wo liegen aus Ihrer Sicht die Kernaufgaben der Verlage in den nächsten Jahren?

    Nielsen: Viele Verlage verstehen sich heute schon als „Content-Broker“, die Inhalte selektieren und für möglichst viele Kanäle aufbereiten.

    Greve: Welche Möglichkeiten bietet das Print-on-Demand-Verfahren dem stationären Handel?

    Nielsen: Naturgemäß verkaufen sich Bücher, die erst auf Bestellung produziert werden, – ebenso wie E-Books – besonders gut über das Internet, denn für den Käufer macht es dort keinen Unterschied, ob das Buch erst für ihn produziert wird oder es bereits gedruckt auf Lager liegt. Er findet es genauso schnell, es wird ihm genauso angezeigt, und er erhält es in derselben Zeit. Trotzdem ist der stationäre Buchhandel für uns und unsere Autoren ein überaus wichtiger Vertriebskanal, denn viele Leser lassen sich nach wie vor in ihrer Buchhandlung beraten oder gehen dorthin, um ein Buch zu bestellen. Es hat uns daher sehr gefreut zu hören, dass auch die Buchhandlung Felix Jud immer wieder BoD-Titel für Kunden ordert. Gerade haben wir Buchhändler nach ihren Vorlieben in Bezug auf Neuerscheinungskataloge befragt und anschließend unseren Buchhandelskatalog „BoD Novitäten“ stärker auf ihre Bedürfnisse hin ausgerichtet. Das gedruckte Buch ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Daher verfolgen wir die Entwicklungen im stationären Buchhandel mit großem Interesse und haben nicht lange überlegt, Bookshop 2020 zu unterstützen. Wir sind sehr gespannt auf die Konzepte, die die Studenten erarbeiten. Vielleicht ergeben sich daraus auch Ansatzpunkte für BoD, die Zusammenarbeit mit den Buchhandlungen für beide Seiten noch fruchtbarer zu gestalten.


    Vielen Dank für die Insights an Frau Nielsen von BoD.
    Habt Ihr noch Fragen an Books on Demand?

     
  • Christian Greve 14:53 am 27. June 2012 permalink
    Tags: , Verlag   

    Über digitale Gemischtwarenläden – ein Appell von Wolfgang Michal

    http://carta.info/45257/der-bequeme-mythos-von-den-angeblich-innovationsunfahigen-verlagen/

     
  • Christian Greve 15:19 am 25. June 2012 permalink
    Tags: , Sascha Lobo, Sobooks, Verlag   

    Das Buch als Service

    Sascha Lobos Keynote auf der AKEP-Konferenz zur Zukunft des Buchstabenverkaufens:

    Jemand, der wie Lobo die gesellschaftliche Veränderung im Zuge des Medienwandels beobachtet und eine dedizierte, journalistische Sichtweise auf digitale Güter und deren Verbreitung pflegt, gibt dabei wichtige Denkanstöße. Der klassische Händler definiert sich über Warenknappheit. In der Wertschöpfung sieht er sich als derjenige, der den Warenzugang zwischen Verbraucher/Kunden und Hersteller vermittelt. Ein Modell, das Lobo für digitale Waren zu Recht in Frage stellt.

    Seine Vorstellung davon, was ein Buch zukünftig sein kann (Interaktion, Social Reading, multimediale Inhalte, Crowdfunding), zeigt, wie weit ein „Buchstabenverkäufer“ seinen Phantasie-Horizont wird spannen müssen. Der Wandel vom Buch zum E-Book/E-Reader bedeutet jedenfalls mehr, als nur den Wechsel des Transportmediums. Die Inhalte selbst werden sich mit ihrem Medium entwickeln.

    Eine weitere Kernaussage: „Ignoriert Piraterie!“

    http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2012/06/22/ignoriert-piraterie.htm

     
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