Haus der traurigen Bücher
Tom Hillenbrand bedauert Mittelmaß und Firlefanz
bei den großen Buchhandelsfilialisten. Er beschreibt die gängigen Buchkaufhäuser
dabei treffender, als jede Kritik an der Non-Book
-Ausrichtung, die mir bisher unterkam:
„Eine der wesentlichen Eigenschaften eines guten Buchladens ist, dass man dort andauernd tolle Bücher findet, ohne nach ihnen gesucht zu haben.“
„Ich frage einen Verkäufer nach Gedichten, nach Benn und nach Neruda. Sind beide aus. Er winkt vage in Richtung der Yogamatten und sagt, da hinten in der Ecke gebe es vielleicht ein bisschen Poesie. Ich laufe an einem Point-of-Sale-Display mit Gartenschaufeln und Designergießkannen vorbei, kann aber nichts finden.“
„Hier […] dominiert wurstige Ahnungslosigkeit.“
„Das alles ist unfreiwillig komisch, aber auch schrecklich traurig. Die armen Bücher!“
„Thalia taumelt bereits, auch andere Filialisten stecken in der Krise. Aber wer Bücher so lieblos behandelt, der hat es nicht besser verdient.“